Pavillons

Sommerzeit, Gartenzeit – doch nur allzu häufig macht uns in den hiesigen Breitengraden das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Ruck, zuck, hat ein Platzregen die stundenlange Vorbereitung für das Kaffeetrinken mit der Familie oder die Grillparty mit Freunden ruiniert. Unter anderem um derartige Unannehmlichkeiten zu verhindern, gibt es moderne Pavillons in den verschiedensten Ausführungen.

Aus architektonischer Sicht ist ein Pavillon ein freistehendes, zu allen Seiten offenes oder zu öffnendes Zelt beziehungsweise Bauwerk. Der Begriff wird vom lateinischen „papilio“ hergeleitet, das sowohl „Schmetterling“ als auch „Zelt“ bedeuten kann. Tatsächlich haben Pavillons eine lange Tradition. In Europa zunächst ein Privileg der Adelsschicht, tauchten die oft kunstvoll verzierten Bauwerke erstmalig im Barock-Zeitalter auf. Damals wie heute waren sie beliebte Orte geselliger Zusammenkünfte. Noch heute stehen sie zahlreich in den Schlossparks und -gärten Europas, ebenso wie in fernöstlichen Tempelanlagen. Auch in der arabischen Welt oder bei den eurasischen Steppenvölkern finden sich bis heute Zelte mit Pavillon-Charakter.

Moderne Pavillons sind nicht minder dekorativ, und mindestens ebenso praktisch. Um das für Sie und Ihre Bedürfnisse passende Modell zu finden, ist es hilfreich, sich vorab einige Gedanken zu den folgenden Fragen zu machen:

Ein flexibler Faltpavillon bietet sich an bei Balkons, kleineren Grünflächen oder vorwiegend saisonaler Nutzung, denn er lässt sich bei Bedarf zusammenklappen und platzsparend verstauen. In der Regel besteht er aus einem Gerüst aus Metall- oder Kunststoffstangen, das mit Stoff bespannt wird. Wird er mit Heringen im Boden verankert, widersteht er auch größeren Windböen.

Ein fest installierter Pavillon benötigt dauerhaft mehr freie Standfläche und ein stabiles Fundament, ist jedoch witterungsbeständiger und kann ganzjährig genutzt werden – im Winter beispielsweise als Geräteschuppen oder als Unterschlupf für empfindliche Pflanzen. Zumeist besteht er aus Holz oder Metall. Als Fundament fungieren hauptsächlich Beton oder Steinplatten.

Kleinere Pavillons kommen häufig in der halboffenen Holzvariante mit eingebauten Möbelsitzgruppen daher. Als solche dienen sie vorrangig als rustikales Gestaltungselement, Aufhängung für Blumenkästen und Sitzgelegenheit für einen Teil der Partygesellschaft. Auch Grillpavillons sind zumeist kleiner, da sie hauptsächlich als Überdachung für den Grill dienen.

Die Standardgröße eines faltbaren Partypavillons beträgt 3 x 3m. Darunter finden problemlos ein Tisch nebst Sitzmöglichkeiten für eine kleinere Partygesellschaft Platz. Diese Größe ist ideal, wenn Sie den Pavillon zusätzlich zur überdachten Terrasse oder zum Wintergarten einsetzen, oder notfalls ins Wohnungsinnere ausweichen können.

Größere Pavillons eignen sich gut für größere Zusammenkünfte oder für Feiern, die vollständig im Freien stattfinden. Gestaltet sich das Wetter unberechenbar, finden alle Gäste nebst Mobiliar und Grillgut darunter Platz. Bei stärkeren Böen sorgen zusätzliche Seitenwände dafür, dass die Party nicht ins Wasser fällt oder vom Winde verweht wird.

Ein offener Pavillon ist vorwiegend ein Schattenspender und bietet Schutz vor sanften Regenschauern – vorausgesetzt, es handelt sich um ein wasserdichtes Modell.

Halboffene Pavillons können eine feste Rückwand haben, eine Balustrade, oder flexibel einsetzbare Seitenwände beziehungsweise Vorhänge.

Geschlossene Pavillons erinnern oft an kleine Gartenhäuschen und haben Fenster und Türen. Sie können ganzjährig genutzt werden, heizen sich jedoch gerade im Sommer rasch auf.

Insbesondere Faltpavillons und Partyzelte sind meist mit Planen bespannt, die aus Kunststoff oder Textil bestehen. Häufig findet zum Beispiel Polyester Verwendung. Diese Stoffe sind recht schmutzanfällig, andererseits aber auch leicht zu reinigen. Dazu nimmt man die Planen am besten ab und reinigt sie per Hand und mit einer milden Seifenlauge in einem Wasserbecken. Sind sie wasserdicht, sind sie meistens mit einer speziellen Beschichtung versehen. Dann sollte man bei der Reinigung besonders vorsichtig sein und Flecken vorsichtig abtupfen, anstatt mit groben Bürsten ans Werk zu gehen. Die gelegentliche Anwendung eines Imprägniersprays frischt den Effekt auf.

Holz wird aufgrund seiner Stabilität und des rustikalen Flairs gerne für fest verbaute Pavillons verwendet. Teakholz und Nusshölzer sind aufgründ ihrer Härte besonders gut für den Außenbereich geeignet. Bei der richtigen Pflege halten aber auch andere Hölzer Wind und Wetter problemlos stand. Entscheidend bei der Pflege ist die Oberflächenbehandlung: Ist der Pavillon lackiert, lasiert oder lediglich geölt oder gewachst? Lasuren und Oberflächenbehandlungen, die im Idealfall auch Schädlinge fernhalten, sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Lackierungen sind beständiger, sollten aber dennoch auf Absplitterungen kontrolliert und gegebenenfalls ausgebessert werden.

Metallpavillons sind aufgrund ihrer Standfestigkeit für den Außenbereich prädestiniert. Meistens wird Stahl verarbeitet, aber genauso kommen Alupavillons zum Einsatz, wenn Leichtigkeit und Transportfähigkeit im Vordergrund stehen. Das verbaute Gestänge wird durch eines von drei Verfahren widerstandsfähig gemacht: Pulverbeschichtung, Galvanisierung oder Feuerverzinkung. Achten Sie bei Ersterem darauf, dass die Beschichtung der DIN-Norm 55633 entspricht. Nur so sind eine Vollverzinkung und damit maximaler Korrosionsschutz garantiert. Ein Abplatzen der Pulverbeschichtung kann mit Zinkspray korrigiert werden.