Gewächshäuser

Die Arbeit mit Pflanzen ist für viele eine regelrechte Therapie und eine Möglichkeit, dem Stress des Alltags zu entfliehen. Einige machen Yoga – andere Gärtnern.
Wer genügend Platz hat und sich mit noch mehr Hingabe um sein Hobby kümmern möchte, erhält mit einem Gewächshaus wunderbare Möglichkeiten. Egal ob man bestimmte Pflanzen, Obst- oder Gemüsesorten züchten oder überwintern lassen möchte, Die grünen Oasen bieten einen Rückzugsort für Pflanze und Mensch.
Dieser Artikel geht auf viele wichtige Fragen ein, die aufkommen, wenn man über die Anschaffung eines Gewächshauses nachdenkt, wie zum Beispiel: Was muss beim Kauf beachtet werden? Wie muss das Haus ausgerichtet sein? Welche Pflanzen brauchen welche Bedingungen?

Die Pflanzenstätten sind vor allem dazu da, für ideale Wachstumsbedingungen zu sorgen. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an, die ineinanderwirken.
Grundsätzlich funktionieren Gewächshäuser immer gleich. Durch die breiten Glasfenster gelangt energiegeladenes Sonnenlicht, das von den innengelagerten Objekten absorbiert wird, diese Objekte – beispielsweise Steine, Tische, Wasserfässer oder Erde – nehmen Wärme auf und geben sie dann mit der Zeit wieder ab. Dies sorgt für die stetige Wärme.
Da in den Häusern selbst kaum kühle Luft von draußen eindringt, kommt es zum sogenannten Treibhaus- oder auch Ofeneffekt. Die Gläserfronten, die so viel Sonnenlicht wie nur möglich hindurchlassen, fördern dabei natürlich nicht nur die Gewährleistung der Wärme, sondern auch den Photosyntheseprozess.

Der Klassiker unter den Gewächshäusern ist definitiv die freistehende Variante. Je nach Budget, Platz und Geschmack kann das freistehende Gewächshaus gestaltet und bepflanzt werden. Durch ihre Geräumigkeit ist aufrechtes Arbeiten möglich, genug Platz für Hängeregale und das Klima regulierbar. Jedoch braucht man für dieses Modell ein Fundament z.B. aus Sockelsteinen oder ein Fertigfundament.

Erdhäuser sind wie begehbare Beete in die Erde eingelassen und im Prinzip Frühbeete mit einer Haube. Frostempfindliche Pflanzen können hier mit wenig Heizleistung überwintern.

Diese Modelle werden gegen die Haus- oder Garagenwand gelehnt und können nicht nur als Gewächshaus, sondern auch zur Überwinterung von Kübelpflanzen oder als Wintergarten genutzt werden. Da die Hauswand selbst isolierend wirkt, fallen hier die Energiekosten etwas geringer aus, und Wasser und Strom befindet sich zudem direkt am Haus.

Foliengewächshäuser sind in verschiedenen Varianten erhältlich – sowohl freistehend als auch in sogenannten Folientunneln. Die Folie sorgt für die Wärme und gewährt die Bildung eines Mikroklimas.

✔ Flexibel und langlebig
✔ Holzart = wichtig (voll durchgetrocknetes Hartholz der Resistenzklasse 3 - 5)
✔ Gut geeignet = Tropenhölzer wie Bangkirai, aber auch Lärche
✘ Hoher Pflegeaufwand = Auf biologisch verträgliche Mittel achten, sonst kommen Pflanzen zu Schaden. Außerdem muss Holz immer wieder neu gestrichen und behandelt werden.

✔ Hohe Formbarkeit
✔ Belastbar und stabil
✔ Guter Wärmeleiter
✘ Bei der Rahmenkonstruktion muss auf eine gute Isolation geachtet werden. So kann die Isolierung und die Vermeidung von Kältebrücken garantiert werden.

✔ Widerstandsfähig
✔ UV- und farbbeständig
✔ Langlebig
✘ Die Ästhetik ist nicht mit Holz- oder auch Aluminiumkonstruktionen vergleichbar.

Dieser Faktor ist definitiv der wichtigste. Grundsätzlich sollte das Gewächshaus immer südlich ausgerichtet sein und möglichst frei stehen. Vermeiden Sie die Platzierung in Hangnähe.

Wind zerstört den Isolationseffekt. Wer den perfekten Sonnenplatz an einem windigen Ort gefunden hat, kann einfach Büsche, Hecken oder Sichtschutzwände aufstellen.

Bäume werfen einerseits Schatten und bieten andererseits die Gefahr, dass im Falle eines Sturmes Äste herunterfallen und das Gewächshaus zerstören. Auch Äste oder Laub, das auf das Haus des Gewächshauses fällt, sind nicht ideal, da diese so das Licht wegnehmen.

Sobald Sie sich für ein Gewächshaus entschieden haben und dieses an Ort und Stelle platziert ist, geht es ans Einrichten. Je nach Jahreszeit, Größe des Pflanzhauses und gewünschter Pflanzenzucht wird verschiedenes Zubehör nötig.
Wer im Winter beispielsweise exotische oder Zierpflanzen ziehen möchte, wird um eine Heizung nicht herumkommen, da diese auf Wärme angewiesen sind.
Pflanzenleuchten bieten Licht und Wärme in dunklen oder verregneten Herbst- oder Wintertagen, während Lüftungsfenster eine Überhitzung vermeiden. Auch ein Ventilator ist praktisch, der die Luft zirkulieren lässt. Ein Wasseranschluss wird Ihnen das Bewässern außerdem immens vereinfachen.

Wer sich für ein großzügiges, freistehendes Gewächshaus entscheidet, kann sich bei der Einrichtung herrlich austoben. In Regalen können die Pflanzen regelrecht gestapelt werden – unten Gemüse, weiter oben Jungpflanzen. Ein Regal für Ihr Werkzeug und Gartengeräte ist ebenfalls absolut praktisch. Um den Rücken zu schonen, empfehlen sich außerdem sogenannte Pflanztische, an denen im Stehen gearbeitet werden kann.

Wunderschöne Blüten und pure Schönheit erhält man mit tropischen Pflanzen. Dies macht einen besonderen Reiz aus. Allerdings benötigen die exotischen Blüher auch eine besondere Pflege. Ein Gewächshaus, das über 20°C ermöglicht, ist entscheidend. Wer seine eigenen Bananen, Ananas oder auch Kiwis anbauen möchte, kann dies hiermit tun und geht gleichzeitig auf Nummer sicher, dass dafür keine langen Transportwege und vor allem Pestizide genutzt wurden. Seine grüne Oase mit exotischen Pflanzen einzurichten, mag einigen Aufwand erfordern, aber es ist eben auch eine Bereicherung.

Tomaten lieben zuallererst das Licht und die Wärme der Sonne. Bei einem späten Frühling sind beheizte Tomatenhäuser also eine Möglichkeit. Gute Sorten für den Anbau im Pflanzhaus sind Stabtomaten wie Berner Rose, Tigerella oder auch die San-Marzano-Tomate. Ebenfalls wichtig ist, dass die Tomaten ausreichend Platz haben, so steigt ihr Zuckergehalt und automatisch der Geschmack. Deshalb sollte auch regelmäßig „ausgegeizt“ werden, – das bedeutet, junge Seitentriebe, die Platz rauben, einfach zu entfernen.Geerntet werden kann dann ab Anfang Juli. Woran erkennt man, dass eine Tomate reif ist? Wenn sie sich ganz leicht vom Stiel lösen lässt.

Gurken lieben Wärme. Besonders Sorten wie Helena oder die Minigurken Picolino. In einem beheizten Gewächshaus können die Pflanzen schon Ende April gesetzt und bei einer konstanten Temperatur von 12 - 14°C gezüchtet werden. Wer keine Heizung besitzt, beginnt mit dem Pflanzen einfach Mitte Mai, kann dies dann aber auch draußen tun. Um die Gurken vor Hitze zu schützen, empfiehlt sich zusätzlich ein Schattiergewebe. Im Gewächshaus gepflanzte Gurken können bereits Ende Juni geerntet werden. Die Reife erkennt man übrigens an der glatten Schale. Tipp: Trennen Sie die Frucht mit einem Messer vom Stiel und lagern Sie diese anschließend bei 13°C. So bleibt sie länger frisch.